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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 90

1911 - Magdeburg : Creutz
90 6. Thüringer Wald, Frankenwald und Fichtelgebirge. sieht man Fruchtselder. Der Ackerbau kann also nicht die Hauptbeschäfti- gung der Bewohner sein; sie mußten vielmehr andere Nährzweige auf- suchen. Der Waldreichtum rief eine Holzindustrie hervor wie iu keinem anderen deutschen Gebirge. Jung und alt ist beschäftigt, die med- liehen hölzernen Spielsachen, wie sie das Christkind beschert, anzufertigen. Über zwei Millionen Kilogramm solcher Sächelchen werden vom Thüringer Walde alljährlich in die ganze Welt versandt (Sonneberg. Walters- hausen). — Der Eisenvorrat ließ zahlreiche Hüttenwerke, Gießereien, Eisenwaren-, Gewehrsabriken und Schlossereien (Suhl, Schmalkalden) entstehen. In den Schieserbrüchen gewinnt man den Schiefer zu Schreibtafeln und Griffeln, zur Bedachung und zum Wetzsteine (Lehesten, Saalfeld, Steinach). Der prächtige Quarz fand führte zur Anlage von Glasfabriken. Doch nicht Fensterglas und Flaschen werden hergestellt, sondern hauptsächlich Glasperleu, Puppen-, Tier- und Menschenangen, physikalische Apparate [Barometer, Thermometer] und gläserner Weihnachts- baumschmuck (Lauscha, Stützerbach, Steinheid, Ilmenau). Aber auch die Puppen selbst und allerlei niedliche Tierbilder fertigt man an; denn man findet gute Porzellanerde in genügender Menge (Limbach). Aus dem Meerschaum, der aus 5ileinasien eingeführt wird, arbeitet man wertvolle Pfeifenköpse und Zigarrenspitzen (Ruhla). Die zahlreichen Farben gruben geben den Bewohnern einen billigen Stoff, die niedlichen Spielsachen zu bemaleu. — Die reichliche Wasserkraft zwang man, Mühlen, Sägemühlen, Pochwerke nfw. zu treiben. An den vielen mineralischen Quellen entstanden Kur- und Badeorte, z. B. Arnstadt, Berka, Blanken- bürg, Ilmenau, Eisenach. Wo aber genannte Schätze sich nicht sinden, da suchen sich die Bewohner in der Wollspinnerei, Wollzeug- und Flanellweberei eine Nahrungsquelle. v. Sprache, Sitten und Gebräuche der Bewohner. Seit alten Zeiten sind Thüringer- und Frankenwald an ihren Süd abhängen von Nachkommen der Franken und an den Nordcibhäitgnt von solchen der Thüringer bewohnt. Der Kamm mit dem Rennsteig bildet die Grenze beider Stämme. Noch hente sagt man auf der einen Seite „draußen in Franken" und auf der anderen „drinnen in Thüringen". Aber auch zahlreiche Einwanderer aus Böhmen und Schwaben ließen sich hier nieder. Diese trugen viel zur Hebung der Gewerbe- und Fabrik- tätigkeit bei (Perlen- und Augenfabrikation). Die jetzigen Bewohner zeichnen sich durch großen Gewerbefleiß ans. Trotz des kärglichen Ver- dienftes bei schwerer Arbeit sind sie heiter und lebensfrisch. Zu seinem Glücke genügt dem Thüringer, wenn er Kartoffeln im Keller, Bier im Krug, Vögel im Käfige und Lieder in der Kehle hat. Gegen den Fremden sind die Bewohner gastlich, treu und redlich. Die herrschende Sprache ist am Nordrande die obersächsische und am Südabhange die fränkische.

2. Mitteleuropa - S. 42

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
^35 _ Die Elbe: 42 Salzquellen (hal = ©alz)1. Die Salzarbeiter bilden dort einen besonderen Stand, Halloren genannt. Sie haben ihre besondere Tracht und manche ab- weichenden Gebräuche. Nach altem Brauch beglückwünschen sie durch Abgesandte den Kaiser alljährlich zum Geburtstag. Dabei senden sie ihm Salz und Schlack- Wurst und bekommen als Gegengeschenk ein Pferd und eine neue Fahne. Sehr groß ist die Salzgewinnung in Halle aber nicht: die Quellen in Schönebeck an der Elbe liefern 7mal so viel Salz. — Rings um Halle befinden sich auch viele Braun- kohlenlager, und durch diese hat die Stadt besseren Erwerb als durch die Salz- quellen. (Aus den Braunkohlen wird Grude, Paraffin und Ol gemacht.) — Ein frommer Prediger, August Hermann Francke, gründete um 1700 in Halle ein Waisenhaus. Daraus siud Schulanstalten entstanden, an denen 100 Lehrer unter- richten. Auch eine berühmte Bibeldruckerei und eine Missionsanstalt gehören zu den Franckeschen Stiftungen. Von den kleineren Städten an der Saale ist am bekanntesten die thüringische Universitätsstadt Jena (Skizze 43, Nr. 5), Q = 40 000 Einw. Sie liegt sehr schön in einem Kessel des Saaletales,- den hohe Berge umstehen. Nicht weit davon liegt au eiuem Nebenfluß der Saale Weimar, a = 30000 Einw. (Goethe, Schiller). 2. Unstrut. Zwischen Jena und Halle mündet in die Saale die Unstrut. (Von links oder rechts?) Sie entwässert mit ihren vielen Nebenflüssen das Gebiet zwischen Harz und Thüringer Wald. An einem südlichen Unstrut-Nebenfluß liegt das turmreiche Erfurt (Skizze 43, Nr. 4), 0 = 100 000 Einw. (Provinz Sachsen). Es ist berühmt durch seine großen Blumen- und Gemüsegärtuereieu. 44 große Gärtnereien beschäftigen 2000 Arbeiter. Ganze Felder sind mit den herrlichsten Blumen bestanden (im ganzen 100 da oder 1 qkm = 200 Tonnen = 400 Morgen Land). Zwischen Unstrut und Harz erhebt sich steilwandig das kleine Kyffhäuser- Gebirge. (Der schlafeude Barbarossa!) Aus ihm haben die deutschen Krieger- vereine eiu mächtiges Kaiser-Wilhelm-Deukmal gebaut. — Die fruchtbare Laud- fchaft zwischen Kyffhäuser und Harz führt den Namen Goldene Aue. Eiu anderer Saale-Nebenfluß von links ist die Bode, die wir schon im Harz kennen lernten. An ihr liegt Quedlinburg, A = 30 000 Einw., wie Erfurt eiue Gärtuerstadt. Im Dom ruht Heinrich I. § 35 3. Weiße Elster; Leipzig. Von rechts fließt in die Saale die Weiße Elster. Mündet sie oberhalb oder unterhalb Halle? (Wo ist die Schwarze Elster?) An ihr liegt Leipzig (Skizze 43, Nr. 6), Q = V2 9m. = 500000 Einw., die größte Stadt des Königreichs Sachsen, die Stadt der Buchhändler und Buchdruckereien. Es gibt hier nicht weniger als 1000 Buchhandlungen, sowie 400 Buch- und Bilderdruckereien. (Unten auf dem Titel dieses Buches siehst du, daß auch dieses Buch aus Leipzig stammt.) — Auch für den Handel ist Leipzig ein Mittelpunkt. Zweimal im Jahr (Ostern und im Herbst) findet hier ein großer Handelsmarkt statt, Messe ge- nannt. Dann stellen hier die großen Fabrikanten Deutschlands und anderer Länder ihre Waren ans, und es kommen dann Tausende von Kausleuteu aus allen seilen 1 Die ganze Provinz Sachsen hat gewaltige Salzlager. Das größte Salzbergwerk befindet sich bei Staßfurt an der Bode G>/die stärksten Salzquellen bei Schönebeck ander Elbe 0, südlich von Magdeburg.

3. Für Präparandenanstalten - S. 92

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 92 — der Seen. Die Kehrichtmagazine der Alpen und die Läuterungsdecken der Flüsse hat man darum mit Recht diese Seebecken genannt. Wegen ihrer tiefen, geschützten Lage und der Eigenschaft des Wassers, die Wärme länger festzuhalten als das Land, erfreuen sich die Ufer einer milden Luft. Au ihnen „sproßt und grünet zuerst der Frühling, und von ihnen aus beginnt er alljährlich seinen Triumphzug weiter hiuauf und hinein in das Alpenland." Uber die untere Schnee- und Almenregion zerstreut liegen die Hochseen, kleine ovale Wassermulden, die, meist von dem trüben Schnee- und Gletscherwasser erfüllt, den größten Teil des Jahres zugefroren sind und auch wohl Eisseen genannt werden. Einen besonderen Reiz besitzen die Seen der mittleren Region. Zwischen hohen, doch auf allen Seiten zurücktretenden Fels- und Eisriesen eingebettet, sind sie meist von dunklen Tannen- und Buchenwaldungen oder duftigen Matten umsäumt. Ihre Färbung ist oft tiefblau, zuweilen dunkel- oder hellgrün. Einige Hirten- und Fischerhütten sowie Dörfer und kleine Städte haben sich an ihren Gestaden angesiedelt (Ober-Engadin, Toblacher Feld). Bei der Zugänglichkeit der Alpen und der Möglichkeit einer starken Besiedlung ist die Bevölkerung zahlreicher als in anderen Hochgebirgen Europas (11,5 Mill.) und gehört den drei Haupt- sächlichsten Völkerstämmen des Festlandes an. Deutsche, etwa 4,5 Mill., bewohnen die ganze n-e Abdachung der Alpen, das Eisack- und Etschtal, das obere Drautal und s von der Drau einzelne Sprachinseln. Die Romanen, ca. 6 Mill., zerfallen in Alt- und Neuromanen. Die Altromanen sind aus der Verwelschung der keltischen Rätier durch Überreste römischer Niederlassungen entstanden und bewohnen einige Täler des oberen Etschgebiets, das Engadin und Täler des oberen Rheingebiets. Neuromanen, Italiener und Franzosen, bewohnen den ganzen S und W. Slaven, etwas über 1 Mill., bevölkern den gesamten So. Von den Alpenbewohnern gehören an: dem Deutschen Reich 0,3 Mill., Osterreich nebst Liechtenstein 5,0 „ der Schweiz 1,2 „ Frankreich nebst Monaco 2,0 „ Italien 3,0 „ Der Alpennatur entsprechend besteht die Beschäftigung der Bewohner zumeist in Viehwirtschaft. Die Matten mit ihrem zwar kurzem, aber dichten und würzigen Grase sind von der Natur selbst zur Viehweide bestimmt und können nur als solche verwendet werden (Sennenwirtschaft). Ackerbau wird bei der mühsamen Bestellung der Felder nur^ in geringem Um- fange betrieben. Bergbau auf Bausteine, Eisen, Blei, Queck- silber und Salz beschäftigt die Bewohner im N imt> O; das Salz wird nicht bergmännisch gewonnen; man erhält die Sohle durch Auslaugen großer, von Menschenhand^ geschaffener Hohl- räume. Der 'Waldreichtum weist auf Forstwirtschaft und Holz-

4. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 58

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 58 — Entdeckung oben geschildert wurde, ausgebeutet. (Eine große Knzahl Feuersteingeräte und Topfscherben war in unsere Sammlung gewandert. wenn im Frühling und herbste der Boden gepflügt wurde, kamen immer neue Schatze an das Licht des Tages. Das Feld ist noch heute ein wahres Tischlein deck dich. (Es war im herbste. Huf dem Hcfer hatte der Pflug diesmal tiefere Furchen als sonst gezogen und überall den Urboden, auf dem die graue Humuserde des Feldes ruht, aufgerissen. Scherben und Steinsachen suchend, bemerkten wir an einer Stelle eine geringe Menge schwärzlicher (Erde. Der Pflug hatte sie aus der Tiefe heraufgeholt. Die Stelle schien verdächtig und einer näheren Untersuchung mit dem Spaten wert zu Mg. 58. fgtri Beim ^vort- Mahlstein. (£. Lindenschmit, Altertümer uns. heidn. Vorzeit Ii.) ' räumen der Erde kam eine rundliche Grube zum Vorschein, die vollständig mit der schwärzlichen Erde ausgefüllt war. Sie maß 3 m im Durchmesser und war in der Mitte 40 cm tief. In der füllenden Erde lagen massenhaft Scherben roher Küchengefäße, einige feinere, verzierte Scherben, zahlreiche Feuersteinabfälle und Steingeräte. (Eine Anhäufung von mürbe gebrannten Steinen schien der Rest eines Herdes zu sein. In der Nähe desselben lagen eigentümliche, hartgebrannte Lehmstücke. Beim Durchbrechen derselben erkannte man deutlich, daß der Lehm mit zerschnittenem ©ras oder Stroh vermengt war. Die Brocken rührten von der wand einer Hütte her, die sich einst über der Grube erhoben hatte. Die wand war aus einem Rutengeflecht gebildet, das mit Lehm verstrichen war. Noch heutzutage findet man in einigen Gegenden auf dem Lande hauswände derselben Bauart, und noch jetzt vermischt man dort den Lehm mit Häcksel, damit er sich nicht so leicht von der wand löst.

5. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 414

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 414 — aber um die Mitte des vorigen Jahrhunderts die Grubenbaue in die Tiefe, unter die Äohle der vorhandenen Stollen, vorrückten, vermochte man mit ihnen die Wasser nicht mehr zu bewältigen. Man trieb deshalb in den Jahren 1777 bis 1799 260 bis 285 m unter Tage den nach dem Könige Georg Iii. benannten Georgstollen, welcher mit seinen Verlängerungen durch das Zellerselder und Bockswieser Revier und mit seinen Schachtqner- schlügen eine Länge von etwa 19 km erreichte1). Er hat sein Mundloch unterhalb der Stadt Gruud. (3. Die Aufbereitung der Erze.) Ehe die in der Grube gewonnenen Erze der Hütte zugeführt werden können, erfordern sie mit Ausnahme des nicht in großer Masse brechenden Stnfferzes, welches gar kein nnhaltiges Gestein enthält, eine mannigfaltige und lang dauernde Arbeit. So viel irgend möglich, wird der „Berg", das wertlose Gestein, schon in der Grube gesondert und hier zum größten Teil zur Ausfüllung der abgebauten Strecken benutzt. Nur was sich hier nicht unterbringen läßt, wird zu Tage ausgetrieben und auf die Halde gestürzt. Ganze Talstrecken sind im Lause der Jahrhunderte durch diesen Haldenstnrz schon ausgefüllt. Ohne Blüte und Grashalm, und doch trotz ihrer Einförmigkeit als ein Beweis des unterirdischen Fleißes und Erfolges nicht ohne jeden Reiz, erstrecken sich die wirren, mächtigen Haufen tauben Gesteins fast von Grube zu Grube. Die eigentliche Aufbereitung wird in besonderen Anstalten, in Scheid- hänsern, Wäschen, Pochwerken usw. vorgenommen. Ist der Zweck der Aufbereitung, das taube Gestein von dem nutzbaren Erze zu trennen, so wird bei dem ganzen Verfahren der Grundsatz festge- halten, daß das metallhaltige möglichst „rösch" (groß) bleiben muß; denn jede unnötige Zerkleinerung ist nicht nur eine Verschwendung der Arbeitskraft, fondern hat auch Verluste am Erz im Gefolge. Nach jeder Zerkleinerung werden deshalb die Erz- und Gesteinsstückchen, ehe sie der folgenden Auf- bereitnngsmafchine zufallen, „klassiert", d. i. nach der Korngröße getrennt. Damit das teilweise aufbereitete Material den zurückgelegten Weg nicht wieder aufwärts zu machen braucht, liegen die einzelnen Abteilungen der Auf- bereitungsanstalt terrassenförmig übereinander. In dem höchstgelegenen Gebände, aus dem uns entsetzliches Geprassel entgegenschallt, sind sechs Steinbrecher in Tätigkeit, deren jeder mit 5 Pferdestärken arbeitet. Es sind gewellte Eisenplatten, welche in jeder Minute 100 mal herumgeschlendert und stoßweise gegen eine gleiche, festliegende Platte geschleudert werden. Hierdurch werden die zwischen den beiden Platten durchgehenden Erzstücke bis zu 60 mm zerkleinert. Das Rösch- Walzwerk setzt diese Zerkleinerung bis auf 32 und das Feinwalzwerk, die zusammen mit 35 Pferdekräften arbeiten, bis auf 4 mm Korngröße fort. Die „Klassierung" wird in diesen drei Werken durch Trommeln besorgt, welche mit einem Ende, wo das Material eintritt, höher liegen und verschieden groß gelocht sind. Die größeren Erzstücke, welche auch durch die größten Löcher nicht hindurchgehen, kommen als „Klauberz" in die Sortierhäuser, wo sie durch die Hände von Pochknaben in Bleiglanz, Blende, Kupferkies, Schwefelkies, „Pocherz" und „Berg" geschieden werden. Erzstücke, welche keine frische Bruchfläche haben und deshalb schwer zu Der 1851 —1864 ausgeführte Ernst-August-Stollen ist 26 km laug!

6. Teil 3 - S. 73

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 73 — wir droben im Walde begegneten, oder durchzogen sind von kleinen Gräben, in denen der Bauer das Wasser des Baches herüber leitet aus die Wiese, damit all die tausend Grashalme, die Glockenblumen und Klee- blumen zu trinken haben. Über die Blumen hin brummen kleine und große Käfer, welche Honig sammeln. Im Juli, wenn bei uns die Sommerferieu sind, werden dann diese Wiesen gemäht. Das duftige Heu wird heimgefahren oder auch iu der Schürze heimgetragen zum Futter für das Vieh. — Wiederholung. Zur sachlichen Besprechung. Freilich darf mau nicht denken, daß es im Königreiche Sachsen nur fruchtbares Land giebt. Es giebt auch Gegenden, wo dem Boden nur mit Mühe das abgerungen wird, was der Mensch zu seinem Unterhalte braucht. Im hohen Erzgebirge z. B. (Zeige!) sehen die Felder meist sehr dürftig aus. Die Halme des Getreides sind gewöhnlich kurz, stehen weit auseinander und tragen wenig Körner. Viele Obstsorten reifen in diesen gar nicht. 4. Sachsen ist reich an Bodenschätzen. Schon bei der Besprechung des Erzgebirges haben wir dies kennen gelernt. Was fanden wir da? a. Das Erzgebirge ist reich an Metallen. Wir finden dort, ähnlich wie im Harze, Bergwerke, in denen man nach Silber, Eisen, Blei und Nickel gräbt. Die bedeutsamsten Bergwerke sind in der Nähe von Freiberg (Lage!). Hier wird unter der Erde fleißig gehämmert, gesprengt und gekarrt, um Blei und Silber ans Tageslicht zu fördern*) b. Das Erzgebirge birgt auch große Schätze an Steinkohlen, und zwar werden diese nützlichen Brenzen im Westen und im Osten des Gebirges gefunden. Das westliche Steinkohlenlager befindet sich bei Zwickau. Bestimme die Lage dieser Stadt! —- Hier führen gegen fünf- zig Schächte hinab in die dunkle Tiefe der Erde und gegen zehntausend Arbeiter sind beschäftigt, die schwarzen Schätze dem Innern der Erde zu entreißen und ans Tageslicht zu fördern. Das östliche Kohlenlager dehnt sich in der Nähe der Hauptstadt unseres Vaterlandes, in der Nähe Dresdens, aus und zwar bei dem Dorfe Potschappel. Bestimme die Lage dieses Ortes! (Weißeritz — Windberg!) Wie die reichen Kohlenschätze des Weißeritzthales entdeckt worden sind, erzählt nns eine Sage. Sie lautet: Vor ungefähr vierhundert Jahren weidete an einem rauhen Herbsttage ein Hirte seine Kühe nebst einem Pferde auf den _ Fluren von Potschappel. Um die erstarrten Glieder zu er- n) Ausführliches hierüber in Deutschland I., S. 95—98, in Sachsen S. 66 bis

7. Die alte Geschichte - S. 76

1872 - Münster : Coppenrath
76 diesem fehlte wieder gerade das, womit jener reichlich versehen war. Was war also der natrlichste Gedanke? Sie tauschten mit einander. Diese Art Handel ist noch jetzt bei den Wilden in Amerika. Schtzung des Werthes nach dem Augenmae bestimmt dabei den Preis. Jedoch war ein derartiges Tauschen nicht immer mg-lich. Denn wie htte man auch immer denjenigen auffinden knnen, der das, was man gerade brauchte, berflssig besa, und zugleich das wieder bedurfte, was man ihm zum Tausche anbieten konnte! Daher sahen die Menschen sich bald in die Nothwendigkeit versetzt, der ein Drittes sich zu einigen, fr dieses einen Werth festzusetzen, und nach diesem Werthmesser den Handel zu treiben. Natrlich mute es etwas sein, das nicht zu hufig gefunden wurde, nicht zu gemein war. Man mochte anfangs Stcke von sehr kostbarem Holze, prachtvolle Muscheln, ausgesuchte Frchte, z. B. Datteln, hierzu gebrauchen. Dabei blieb aber das Mittel, auseinander zu kommen, noch immer hchst unvollkommen. Wie leicht konnten die Muscheln zerbre-chen, das Holz vermodern, die Frchte in Fulni bergehen! Sobald man aber die Metalle kennen und schmelzen ge-lernt hatte, war allen Unbequemlichkeiten abgeholfen. Diese, die ihrer Ntzlichkeit und Seltenheit wegen berall geschtzt werden, die man durch Schmelzen in kleine Stcke zertheilen kann, deren jedes wieder seinen Werth hat, die wegen ihrer Hrte von langer Dauer sind und leicht von einem Orte zum anderen hinbergeschafft werden knnen; diese waren zu einem allgemeinen Werthmesser ganz geeignet. Anfangs wog man das Metall und gab es in greren oder kleineren Stcken gegen das hin, was man kaufen wollte. So tragen noch wohl jetzt Kaufleute in China dnne Silberplatten bei sich, von denen sie bei Handelsgeschften mit einer Scheere das fr die erkaufte Waare erforderliche Stck Silber abschneiden. Spterhin wurde in das Metall ein Zeichen gegraben oder gestempelt, wie viel es an Werth betrage, und noch spter geprgt, mit ver Be- I

8. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 45

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 45 — 16. Jahrh. verschwand die Bezeichnung Neu - Celle. Beim Übergang in die neue Zeit verfielen die Wälle und wurden in Spazierwege und Straßen verwandelt. Auffallend sind in Celle die vielen französischen Namen. Im Jahre 1686 nämlich ließen sich hier um ihres Glaubens willen aus Frankreich vertriebene Reformierten nieder und erbauten sich in der Westeellervorstadt eine eigene Kirche. Noch lange wurde dort der Gottesdienst in französischer Sprache ge- halten. Einer der ältesten Orte des Kreises ist Wienhausen. Er verdankte seine Enstehung dem dortigen Kloster. Ur- sprünglich befand sich dasselbe in Nienhagen an der Fuse. Da aber diese Gegend viele Schlangen beherbergte, so flehte die edle Stifterin (Schwiegertochter Heinrichs des Löwen) Gott an, er möge ihr einen besseren Ort zeigen. Einst, so erzählt die Legende, sah sie im Traum die mit Dornen und Bäumen bewachsene Gegend von Wienhausen. Als sie sich am Morgen auf den Weg begab, siehe, da war dieser trotz des Sommers mit frischem Schnee gezeichnet und der neue Klosterplatz durch Schnee abgegrenzt. An dieser Stelle ward das Kloster erbaut. (Siehe S. 10 u. 33.) Das heutige Kloster, ein Damenstist, ist nicht mehr das alte. Die Ge- bände sind weitläufig gebaut; sehenswert sind die Glas- Malereien, Teppiche und Decken. — Das 10 km nordöstlich von Celle gelegene große Fabrikdorf Lachendorf an der Lachbe hat eine bedeutende Papiermühle, die schon über 300 Jahre in Betrieb ist. Die erste Station vor Celle ist Eschede, ein ansehnliches Dorf, das seinen Namen von der Aschau führt. Dieses Flüßchen kommt aus dem 6000 ha großen Süß. „Unter dem Lüß" liegt die kleine Bahnstation Unterlüß, bei der reiche Lager von Infusorienerde oder, richtiger gesagt, Kieselguhr, entdeckt sind. Die Kieselguhr ist eine kreideähnliche Masse, die aus den kiefeligen Panzern der Jufusonen, kleiner mikroskopischer Tiere, entstanden sind. In einem Kubikzoll Kieselguhr sind 40000 Millionen solcher Panzer enthalten. Das Unterlüsser Lager ist 10—121/«, m mächtig. Die Kieselguhr wird gebrannt, geschlämmt und getrocknet. Hunderte von Arbeitern sind dabei beschäftigt, zahlreiche Wagenladungen werden weithin, selbst ins Ausland

9. Bilder aus Amerika - S. 381

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 381 — Sehen wir uns die sehnigen Gestalten einmal etwas näher an! Sie alle sind nur mittelgroß, erfreuen sich aber starkentwickelter Muskel- bildung. Die Haut ist bräunlich gefärbt, das Haar dunkel. Ihre Gruben- kleidung entspricht den Verhältnissen, in denen sie arbeiten: sie ist leicht und luftig. Die Füße sind von bequemen Schuhen umhüllt, die man aus weicher, uugegerbter Haut herstellt. Wie unsere heimischen Bergleute, so tragen auch die chilenischen das bekannte Bergmannsleder, außerdem aber auch noch eine Leibbinde. „Es ist ein zuverlässiges, aber leichtlebiges Völkchen." erzählt unser Landsmann. „Ein halbes Jahr lang plagen sich die Bursche, daß man sich darüber wundern muß. Haben sie sich dann aber hier oben, wo sie keine Gelegenheit zu Belustigungen finden, einmal ein hübsches Sümmchen zusammengespart, so läßt es ihnen keine Ruhe mehr. Hinunter geht's in die fidele Stadt, und nach kurzer Zeit ist der Ertrag der sauern Arbeit verzecht und verjubelt. Alle Vorstellungen darüber sind vergeblich. Sehen Sie dort den jungen Burschen neben der großen, umflochtenen Korbslasche, woraus er roten Landwein trinkt? Ich erkenne an der Art, wie er seine Cigarette raucht, wie er vor sich hiuschaut, daß er darüber grübelt, wo und wie er seine Sparpfennige am besten verwichsen kann. Dann kehrt er heim, wie der junge Häuer dort, arm wie eine Kirchenmaus, und be- ginnt seine schwere Arbeit von vorn." Im Gespräch erfahren wir weiter, daß Chile gegenwärtig auch 11'10 Million Centner Kupfer anf den Weltmarkt liefert, das einen Wert von mehr als 48 Millionen Mark besitzt, ja, daß auch der Bergbau auf Kohlen schon sehr ergiebig ist. Steinsalz führt man, obwohl ungeheure Mengen davon in der Provinz Atacama liegen, immer noch aus Peru ein, weil die Aufarbeitung und Fortfchaffung zu teuer kommt. Haben wir das Bergwerk mit seinem eigentümlichen Leben genauer kennen gelernt, so erfolgt, nach herzlicher Verabschiedung, der Abstieg ins flache Land nach einem Landgute des Seuuor Osorio. Dieser Ritt geht mit weniger Schwierigkeiten vor sich, als der zu Berge, denn wenn die Minen Wert haben sollten, mußte ein leidlicher Weg zu ihnen geschaffen werden. Nachdem wir uns der Landessprache genügend bemächtigt haben, sagen wir uuserm Freunde Lebewohl, nicht ohne das Versprechen gegeben zu haben, ihn noch einmal in der Hauptstadt aufzusuchen, bevor wir Chile Verlaffen. Uns gilt es, Land und Leute möglichst gründlich kennen zu lernen, und wir beginnen daher eine Streife durch das weite Gebiet, meist zu Pferde, zuweilen aber auch mit dem Dampfer reisend. Eins kommt uus dabei sehr zu statten: daß wir fast überall deutsche Landsleute treffen, die sich hier in den verschiedensten Stellungen befinden, vom Kathedergelehrten bis herab zum Hausknecht. Sie erweisen sich dem wißbegierigen Landsmanns gefällig und freundlich, wo und wie sie können, machen uns namentlich auf besonders sehenswerte Naturschönheiten, auf die besten Reisegelegenheiten, die wenigst schwierigen Wege aufmerksam.

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 104

1898 - Schwabach : Schreyer
— 104 — der Seite zum Anhalten) pfeilschnell aus der Höhe hinuntergefahren, setzen wir uns auf eigens für die Besucher des Bergwerks eingerichtete Hunde und fahren rasch dem Ausgang zu. Mit Dank blicken wir auf zu dem Schöpfer, der uns gerade das, was für den Menschen unentbehrlich ist, in so überreicher Fülle gespendet hat. An 90000 Ztr. Steinsalz wird jährlich in diesem Bergwerk gewonnen, und noch viel mehr Solsalz *). Zusammenfassun g: Im Salzbergwerk. Berchtesgaden be- sitzt ein großes Salzbergwerk. In demselben befinden sich lange Gänge und weite Hallen. Man sieht Salzgestein und Salzseen. Das Bergwerk liefert viel Steinsalz und noch mehr Solsalz. Die Sole wird zum Versieden nach Reichenhall, Traunstein und Rosen- heim geleitet. e. Königssee. Lehrmittel: Eine Abbildung vom Königssee. Wir besuchen nun von Berchtesgaden aus deu schönsten aller Alpen- seen, den Königssee. Unsere Wanderung geht durch parkähuliche Gärteu, über grünende Wiesen und durch Waldesduukel, vorüber an schön gelegenen Gehöften, am User rauschender Bergwasser, zu feiten mächtig anstrebender Berge. Bald liegt der See in seiner Majestät vor uns ausgebreitet, rings eingefaßt von den Riesen der Alpenwelt. Nicht mit einem Male zeigt uns der See seine ganze Schönheit. Von Berchtes- gaden kommend, gelangen wir am Abflnß der Ache zum Dorfe Königs- see mit seinen wenigen Häusern. Wie schön ist das Bild, welches sich uns darbietet, wenn wir den Ländeplatz betreten! Hinter den Bade- Hütten stehen in großer Zahl Fahrzeuge jeder Art, für einzelne Perso- nen, wie für ganze Gesellschaften. Wir besteigen einen der Kähne, und „ein kräftiger Bursche in grauer Joppe, kurzen Hosen und Spitzhut mit Feder und Edelweiß auf dem Kopfe, rudert uns hinaus auf die blitzeude Fläche." Wir blicken ins W afser. Wundervoll ist seine Farbe. Wie von grünen Edelsteinen schimmert es aus der bodenlosen Tiefe heranf. Je weiter wir fahren, desto dunkler wird es. Es nimmt eine bläulich- grüne Färbung an. Wir gleiten über unergründliche Tiefen (188 in) dahin. Hier und da fpringt ein Fifch aus dem Wasser, und silberne Kreise bezeichnen die Stelle, wo er wieder verschwindet. Es ist eine der Lachsforellen, die in großer Menge im See leben und um ihres fchmack- haften rötlichen Fleisches willen gefangen werden. Wildenten fliegen und schwimmen iu großer Zahl zutraulich au uusern Kahn heran. Sie find gewohnt, von den Reisenden Brotstücke zugeworfen zu erhalten. — Bald bringt uns der Kahn in die Mitte des Sees und gestattet uns, mit *') Nach einem Aufsatz: Berchtesgaden und Reichenhall, Jugendlust 1885. 0
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